Das passiert bei einer Grippeerkrankung
Vollgepackte Busse und Bahnen, beheizte Innenräume bei geschlossenem Fenster, und ständig hustet und niest jemand: Wenn im Herbst und Winter die Grippewelle rollt, hat man sich schnell angesteckt.
Ansteckung über Tröpfchen oder Schmierinfektion
Die Influenza-Viren übertragen sich wie ein Lauffeuer. Das passiert vor allem auf zwei Wegen:
- Tröpfcheninfektion: Wenn wir husten, niesen, sprechen, atmen, stossen wir feine und feinste Tröpfchen aus. Die schweben eine Weile in der Luft – je feiner, desto länger – und gelangen so in die Atemwege anderer Personen. Bei einer Grippeinfektion enthalten diese Tröpfchen Viren und können so die Krankheit übertragen.
- Schmierinfektion: Landen infektiöse Schleim- oder Speicheltröpfchen auf Oberflächen, z.B. Türklinken oder Geländern, können die Viren dort über Stunden oder sogar Tage überleben. Wer die verschmutzte Fläche berührt (oder einem Infizierten die Hand schüttelt) und sich danach an Mund, Nase oder Augen fasst, kann sich mit der Grippe anstecken.
Inkubationszeit: Von der Ansteckung bis zum Ausbruch
Die eingedrungenen Influenza-Viren machen sich nicht sofort bemerkbar. Ihr Angriff auf den Körper läuft erst einmal im Stillen. Die Erreger vermehren sich, indem sie körpereigene Zellen zu Viren-Fabriken „umprogrammieren“. Die Wirtszelle wird aufgelöst – und ein Bataillon neuer Grippeviren schwärmt aus.
Auf diese Weise entstehen bis zu 100.000 neue Grippeviren pro Tag. Die anfangs kleine Virenmenge wächst in kürzester Zeit zu einem ganzen Heer, das die Schleimhäute in den Atemwegen schädigt. Diese Phase – die Inkubationszeit – dauert bei der Influenza 1 bis 4 Tage.
Die Immunabwehr fährt hoch: Jetzt geht’s los
Die Krankheit bricht aus, sobald das Immunsystem die Eindringlinge bemerkt. Jetzt fährt der Körper die Viren-Abwehr hoch: Fieber, Husten & Co. Sind seine Verteidigungsmassnahmen, um die Krankheitserreger unschädlich zu machen.
Gegen die aggressiven Grippeviren bietet das Immunsystem alles auf, was es zu bieten hat. Darum beginnt die Influenza oft so heftig.
Ruhe, viel Flüssigkeit und Geduld
Für Grippekranke heisst es jetzt vor allem: geduldig sein und dem Körper Zeit lassen, gegen die Infektion anzugehen. Bettruhe und viel Flüssigkeit trinken sind die beste Unterstützung für das Immunsystem. Arzneimittel gegen die Viren selbst verschreibt der Arzt meist nur für besonders gefährdete Patienten. Grippesymptome, wie Fieber und Schmerzen, lassen sich mit Medikamenten lindern.
Wer sich nicht schwer krank fühlt, sollte bei einer Grippeerkrankung trotzdem unbedingt zu Hause bleiben: Die Grippe ist auch bei leichteren Symptomen hochansteckend.
Eine Grippe dauert eine Woche – mindestens
Wie schwer die Influenza verläuft und wie lange sie dauert, ist individuell verschieden. Bei jüngeren, gesunden Menschen ist das Schlimmste meist nach einer Woche überstanden. Die akuten Symptome halten bis zu 14 Tage an, Schwäche und Husten zum Teil mehrere Wochen.
Meist bekommt die Immunabwehr die Grippe in den Griff. Wenn sie im Kampf gegen die Viren an ihre Grenzen stösst, die Erkrankung sich nicht bessert oder das Fieber nach ein paar Tagen wieder steigt, sollten Sie – spätestens – unbedingt zum Arzt gehen.